Alkoholkraftstoffe

Redaktionsleitung Kai

Kraftstoffe mit Methanol
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Die Verwendung alternativer Kraftstoffe für Fahrzeuge ist seit geraumer Zeit ein Thema von großem Interesse. Während herkömmliche Kraftstoffe wie Benzin und Diesel nach wie vor dominieren, gibt es erhebliche Forschungsanstrengungen, um nachhaltigere und umweltfreundlichere Alternativen zu finden. Ein solches Beispiel sind die Alkohole Methanol und Ethanol. Doch warum rücken diese beiden Alkohole in den Fokus der Forschung und was sind die Vor- und Nachteile ihrer Verwendung als Kraftstoff?

Methanol und Ethanol als Kraftstoffe

Die Alkohole Methanol und Ethanol sind nicht nur als Getränkebestandteile bekannt, sondern auch als potenzielle Kraftstoffe. In reiner Form, bezeichnet als M 100 und E 100, oder gemischt mit Benzin oder Diesel, zeigen sie vielversprechende Eigenschaften für die Verwendung in Verbrennungsmotoren.

Forschungsprogramm und Motivation

Ein umfangreiches Forschungsprogramm wurde ins Leben gerufen, in dessen Rahmen rund 900 Pkw mit einem M 15 Kraftstoff betrieben wurden. Dieser Kraftstoff besteht zu 15 % aus Methanol und zu 85 % aus Benzin. Die Fahrzeuge wurden durch 30 Tankstellen im gesamten Bundesgebiet versorgt, wobei Berlin einen besonderen Schwerpunkt darstellte. Das zugrunde liegende Motiv für diese Bemühungen ist das wirtschaftliche Interesse an der Kohlevergasung und der Verwertung von Biomasse als Ersatz für Erdöl.

Vorteile der Verwendung

Es gibt einige bemerkenswerte Vorteile bei der Nutzung von Methanol und Ethanol als Kraftstoff:

  • Höhere Klopffestigkeit, was zu einer höheren Verdichtung und einem gesteigerten Wirkungsgrad führt.
  • Verringerung bestimmter Emissionen wie Kohlenmonoxid, Kohlenwasserstoffe und Stickoxide.

Nachteile und Herausforderungen

Trotz der Vorteile gibt es auch einige Nachteile zu beachten:

  • Erhöhte Emission von Formaldehyd.
  • Größeres Volumen und fast doppeltes Gewicht pro Energieeinheit.
  • Empfindlichkeit gegenüber Wasser.

Fazit

Die Verwendung von Methanol und Ethanol als alternative Kraftstoffe bietet sowohl Chancen als auch Herausforderungen. Während sie das Potenzial haben, die Abhängigkeit von Erdöl zu verringern und bestimmte Schadstoffemissionen zu reduzieren, gibt es auch Bedenken hinsichtlich ihrer Umweltauswirkungen und technischen Herausforderungen.

Häufige Fragen und Antworten

  1. Was sind M 100 und E 100?
    M 100 bezeichnet Methanol in reiner Form, während E 100 für Ethanol in reiner Form steht.
  2. Warum wurde Berlin als Schwerpunkt für das Forschungsprogramm gewählt?
    Berlin repräsentiert einen städtischen Raum mit hoher Verkehrsdichte und bot somit ideale Bedingungen für das Forschungsprogramm.
  3. Was ist die Klopffestigkeit?
    Die Klopffestigkeit gibt an, wie widerstandsfähig ein Kraftstoff gegen unerwünschtes Klopfen im Motor ist.
  4. Warum ist Wasserempfindlichkeit ein Nachteil?
    Wasser in Kraftstoffen kann zu Korrosion und Motorproblemen führen und die Verbrennungseffizienz verringern.
  5. Können Methanol und Ethanol herkömmliches Benzin vollständig ersetzen?
    Während sie als Beimischung oder in bestimmten Anwendungen nützlich sein können, gibt es technische und wirtschaftliche Herausforderungen, die eine vollständige Ersetzung erschweren.